Sexuelle Fantasien mit dem Partner oder der Partnerin zu teilen löst oft Unbehagen aus: „Wird mein Gegenüber meine intimsten Fantasien aushalten? Was ist, wenn sie oder er meine erotischen Gedanken abstoßend findet oder sie mit den Werten kollidieren, die ich oder mein Partner haben?“
Sexuelle Fantasien sind ein natürlicher Teil unserer Sexualität. Sie passieren im Kopf und dienen bestenfalls der erotischen Erregungssteigerung. Nicht zwangsläufig gehen sie mit dem Wunsch nach Realisation einher. Wie ein Paar damit umgeht, hängt von ihrer Beziehung und ihrer „Irritationstoleranz“ ab – der Bereitschaft, die anderen auch dann respektieren und lieben zu können, wenn sie irritierende Fantasien haben.
Sexuelle Fantasien sind erstmal unschuldig
Sexuelle Fantasien entstehen durch persönliche Erfahrungen, Wünsche oder Medienkonsum – oft schon in der Pubertät. Sie können sehr unterschiedlich sein – von romantischen Szenarien bis hin zu ausgefallenen Vorstellungen. Typische Fantasien umfassen oft Rollenspiele, Sex zu mehreren, spezielle Sexpraktiken oder ungewöhnliche Orte.
„Ich habe eine Vorstellung, die mich sehr erregt…,
…würde es dich interessieren, darüber zu sprechen?“ So könnte ein Austausch über sexuelle Fantasien beginnen. Sexuelle Fantasien zu teilen ist ein Intimitäts- und Vertrauensbeweis und kann Verständnis dafür schaffen, was mein Gegenüber erotisch findet. Es kann auch zu Gefühlen von Scham oder Ablehnung führen, wenn die Fantasien nicht den Erwartungen des Partners entsprechen. Oder es kann der Ausgangspunkt neuer sexueller, partnerschaftlicher und persönlicher Entwicklungen sein, das Verlangen stärken und dem Paarsex neuen Schwung bringen.